Dyskalkulie und Rechenschwäche
Dyskalkulie und Rechenschwäche werden oft gleichbedeutend verwendet, doch sie beschreiben unterschiedliche Schwierigkeiten im Bereich des Rechnens.
Dyskalkulie ist eine spezifische Schwierigkeit im Rechnen aufgrund neurobiologischer Ursachen. Rechenschwäche (RS) hingegen beschreibt allgemein Schwierigkeiten im Rechnen, unabhängig von ihrer Ursache.
Wichtig ist zu betonen, dass Dyskalkulie keine geistige Beeinträchtigung oder mangelnde Intelligenz bedeutet. Kinder mit Dyskalkulie haben eine andere Art der Wahrnehmung, dies gilt auch für das Verarbeiten von Zahlen und die Erfassung von mathematischen Konzepten. Ebenso ist wichtig zu verstehen, dass Dyskalkulie nicht durch mangelnde Anstrengung oder fehlendes Interesse am Lernen verursacht wird. Es ist eine neurologische Besonderheit, die Kinder daran hindert, bestimmte Rechenfertigkeiten auf die gleiche Weise zu entwickeln wie ihre Altersgenossen. Bei Dyskalkulie treten Herausforderungen auf, die über gelegentliche Fehler hinausgehen. Menschen mit Dyskalkulie können jedoch in anderen Bereichen außergewöhnliche Fähigkeiten und Talente haben, beispielsweise im kreativen oder räumlichen Denken.
Dyskalkulie und Legasthenie können sowohl einzeln als auch in Kombination, als sogenannte Mischform, bei einer Person auftreten. Es ist möglich, dass jemand sowohl Schwierigkeiten mit dem Rechnen als auch mit dem Lesen und Schreiben hat. Die Kombination beider Lernschwierigkeiten kann die Herausforderungen für die betroffene Person verstärken und erfordert eine gezielte und individuelle Unterstützung.
Es ist von großer Bedeutung, dass Kinder mit Dyskalkulie und/oder Legasthenie frühzeitig erkannt und angemessen unterstützt werden. Geschieht dies nicht, können weitere Herausforderungen auftreten, z.B. schwindendes Selbstwertgefühl, Blockade der Lernbereitschaft. Mit der richtigen und frühzeitigen Unterstützung, sowie einem individuell angepassten Lernansatz, können viele Probleme vermieden werden.
Mögliche Anzeichen für Dyskalkulie:
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Langsam beim Rechnen, rasche Ermüdung
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Verrechnen um EINS
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Probleme mit Zahlenräumen, Mengen, Größen, Formen und Distanzen
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Schwierigkeiten bei der Erkennung von Rechenzeichen (Plus, Minus, usw.)
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Keine deutlichen Fortschritte trotz intensiven Übens
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Auslassen von Ziffern
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Schwierigkeiten beim Überschreiten des Zehner- und/oder Hunderterbereichs
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Fehlerhafte Zahlenreihen
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Vertauschen von Zahlen (z.B. 45/54)
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Verwechslung ähnlich aussehender Zahlen (z.B. 5/6)
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Verwechslung ähnlich klingender Zahlen (z.B. 18/80)
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Probleme beim Merken von Zwischenergebnissen
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Schwierigkeiten beim Erlernen des Einmaleins
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Textbeispiele, mathematische Aufgaben mit Text bereiten Schwierigkeiten
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Zählen und/oder Rückwärtszählen mit Fingern nötig
Wie kann festgestellt werden, ob eine Dyskalkulie oder RS vorliegt?
Eine umfassende Diagnose, bestehend aus dem AFS-Dyslexia Screening Test, einem ausführlichen Anamnesegespräch und einer persönlichen Analyse der Fehlersymptomatik, kann Aufschluss darüber geben, ob es sich um Dyskalkulie oder eine Rechenschwäche handelt.
Als ausgebildete Dyskalkulietrainerin bin ich darauf spezialisiert, Kindern mit Dyskalkulie oder Rechenschwäche jene individuelle Unterstützung und Hilfe anzubieten, welche sie benötigen. Motivation wird in meinen Trainingseinheiten großgeschrieben, denn genauso ist es wichtig, das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken.
Dyskalkulie ist kein Hindernis, sondern eine Herausforderung!
Mit meiner einfühlsamen und professionellen Herangehensweise möchte ich Kindern helfen, ihre mathematischen Fähigkeiten zu verbessern und ein positives Lernerlebnis zu erfahren.